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Digitalisierung bringt große Umwälzungen am Arbeitsmarkt

 

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

 

Die Digitalisierung wird bis zum Jahr 2035 nur geringe Auswirkungen auf das Gesamtniveau der Beschäftigung haben, aber große Umbrüche bei den Arbeitsplätzen mit sich bringen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor, in der das Szenario einer fortschreitenden Digitalisierung mit einem Basis-Szenario ohne Digitalisierungseffekte verglichen wird.

 

Im Jahr 2035 werden laut den Modellrechnungen aufgrund der Digitalisierung einerseits rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze abgebaut sein. Andererseits führt die Digitalisierung den Forschern zufolge zu annähernd genauso vielen neuen Arbeitsplätzen, sodass unterm Strich keine größeren Beschäftigungsverluste auftreten werden. 

In der Studie von IAB und BIBB werden die Auswirkungen der Digitalisierung regional differenziert dargestellt. „Entscheidend für die regionalen Auswirkungen einer zunehmenden Digitalisierung sind die Wirtschafts- und Berufsstruktur vor Ort“, erklären die Forscher. Das Verarbeitende Gewerbe wird laut der Studie die höchsten Beschäftigungsverluste aufgrund der Digitalisierung erfahren. Hier könnten rund 130.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Die größten Beschäftigungsgewinne sind dagegen in der Branche „Information und Kommunikation“ mit rund 120.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen zu erwarten.

In Nordrhein-Westfalen werden laut der Studie in absoluten Zahlen betrachtet am meisten Arbeitsplätze ab- und aufgebaut. Die Forscher erwarten hier rund 290.000 verlorene, aber auch rund 290.000 neu entstandene Arbeitsplätze. Setzt man die Veränderungen dagegen in Beziehung zur Zahl der derzeit bestehenden Arbeitsplätze, ergeben sich für Baden-Württemberg die größten Umwälzungen. Im Jahr 2035 werden in diesem Bundesland aufgrund der Digitalisierung rund 210.000 Arbeitsplätze weggefallen sein. Gleichzeitig werden hier jedoch rund 200.000 neue Arbeitsplätze infolge der Digitalisierung entstehen. Insgesamt sind damit in Baden-Württemberg knapp sieben Prozent aller Arbeitsplätze von der Digitalisierung betroffen. Die Gesamtwirkungen der Digitalisierung unterscheiden sich laut der Studie aber alles in allem in den Regionen nur wenig.

„Eine zunehmende Digitalisierung wird jedenfalls mit einer deutlichen Umgestaltung der Arbeitswelt einhergehen, und in diesem Prozess werden Bildung und Weiterbildung der Beschäftigten eine zentrale Rolle übernehmen“, betonen die Forscher.

 überwinden - IfM Bonn empfiehlt regelmäßige Bewertung der Gesamtsituation

Vielen Unternehmen, die einen Umsatz zwischen 40.000 und 1,5 Millionen Euro erwirtschaften, gelingt es nicht, ihren Umsatz weiter zu steigern - häufig fehlen ihnen die erforderlichen unternehmensinternen Ressourcen hierfür.

"Besonders ausgeprägt sind diese Wachstumsschwellen in den kapitalintensiven Branchen, dem Produzierenden Gewerbe und in der Distribution. So werden beispielsweise durch die Anschaffung neuer Produktionsanlagen umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen notwendig, die das Umsatzwachstum erst einmal bremsen können. Durch organisatorische und strategische Weichenstellungen können aber die Voraussetzungen für weiteres Unternehmenswachstum geschaffen werden," berichtet Dr. Stefan Schneck, Wissenschaftler am Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn.

Unabhängig von der Unternehmensgröße empfiehlt er daher, sich regelmäßig mit der Gesamtunternehmenssituation auseinanderzusetzen, um so frühzeitig notwendige Umstrukturierungen und Investitionen planen und initiieren zu können. "In kleinen Unternehmen unterbleibt dies häufig, weil hierfür den Führungskräften scheinbar im Tagesgeschäft die Zeit fehlt. Mit fortschreitendem Wachstum ist es aber notwendig, das Unternehmen regelmäßig organisatorisch und strukturell weiterzuentwickeln. Unterbleibt dies, kommt es zu Stagnation - oder sogar zu Umsatzrückgängen", so der IfM-Wissenschaftler.

Für die Studie "Umsatzwachstum und Wachstumsschwellen deutscher Unternehmen" hatten die Wissenschaftler des IfM Bonn das Umsatzsteuerpanel zwischen 2001 und 2010 ausgewertet. Dabei zeigte sich auch, dass Unternehmen, deren Führungskräfte frühzeitig die Weichen für entsprechende Maßnahmen stellen, nicht nur leichter Wachstumsschwellen überwinden, sondern oft auch mit hohen Wachstumsraten belohnt werden. "Ein Viertel der am schnellsten wachsenden Unternehmen konnte seinen Umsatz im Jahresdurchschnitt um mindestens 15,6 % steigern", so Dr. Stefan Schneck.

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

 

 

Campus Gespräche 2015: Vom guten Leben und vom Glück

Corina Ospelt Stabsstelle Kommunikation
Universität Liechtenstein

Vaduz – Was macht ein gutes Leben aus? Lassen sich Glücksgefühle steuern und lernen? Was stiftet Sinn im Leben? Forschende und Fachleute diskutieren in den Campus Gesprächen 2015 über aktuelle Analysen, Meinungen und Erfahrungen und laden ein zum Zuhören, Mitdenken und Mitdiskutieren.

Mit drei Abenden zur Thematik „Vom guten Leben und vom Glück“ geht die Reihe der Campus Gespräche in die zweite Runde. Die unterschiedlichen Facetten von Glück und das Bedürfnis nach einem guten Leben sind Themen, die die Menschen bewegen und die gesellschaftlich relevant sind.

„Wie werden wir glücklich? Geht es uns gut?“
Die Campus Gespräche starten am Mittwoch, 23. September, mit einem Doppelvortrag. Zuerst spricht Prof. Willibald Ruch, Ordinarius für Psychologie an der Universität Zürich, von den positiven Faktoren, die Glück und Lebenszufriedenheit für eine Einzelperson ausmachen und davon, dass es ein Training für das „gute Leben“ gibt.
Wie es um ‚Glück‘ und ‚das gute Leben‘ in der Gesellschaft bestellt ist, erörtert darauf Prof. Ueli Mäder, Ordinarius für Soziologie an der Universität Basel. Er nimmt kritisch gegenwärtige Herausforderungen der sozialen Ungleichheit und Aspekte zu Armut und Reichtum in den Blick.

Fragenstellen erwünscht
Die diesjährige Veranstaltungsreihe richtet sich an alle, die sich mit Fragen zu Glück, Glücksempfinden, gutem und gelingenden Leben beschäftigen. Die liechtensteinische Bevölkerung, interessierte Gäste aus der Region sowie die Fachschaft und Studierenden der Universität Liechtenstein sind eingeladen teilzunehmen und mitzuwirken. Das Publikum kann mit der Anmeldung bereits vorab seine Fragen per E-Mail (campusgespräche@uni.li) an die beiden Referenten, Prof. Willibald Ruch und Prof. Ueli Mäder, einreichen. Im Anschluss an die beiden Referate folgt eine Frage- und Diskussionsrunde, ehe beim informellen Apéro weiterdiskutiert werden kann.

Die Veranstaltung ist kostenlos. – Die Campus Gespräche Reihe wird unterstützt durch die Peter Marxer Lecture Foundation und Leone Ming Est., Intensive Brand.

 

 

5 Schweizer Universitäten in den Top 100 weltweit

Fünf Schweizer Universitäten erscheinen wieder in den Top 100 des jährlichen “Shanghai-Rankings” der besten Hochschulen weltweit. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich)behält ihren Platz als beste Hochschule in Kontinentaleuropa.

Die ETH Zürich bleibt die beste Hochschule in Kontinentaleuropa.

Seit 2003 veröffentlicht die Schanghaier Jiaotong Universität ein weltweites Ranking der besten Hochschulen. Dabei werden Universitäten anhand von sechs Faktoren verglichen, unter anderem die Anzahl ihrer Nobelpreise und Publikationen oder wie häufig ihre Wissenschaftler in Fachartikeln zitiert werden.

ETH Zürich bleibt auf Platz 19 die beste Hochschule in Kontinentaleuropa

Die Schweiz ist mit fünf Universitäten unter den Top 100 auch dieses Jahr wieder gut vertreten. So steht die Uni Genf auf Platz 60, die Universität Zürich auf Rang 58 und die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) auf Rang 76. Auch die Uni Basel hat es dieses Jahr wieder zurück in die Top 100 geschafft (Platz 95).

Die ETH Zürich kann sich weiterhin ganz vorne behaupten. Sie hält sich stabil auf Platz 19 des weltweiten Rankings. Die vordersten 20 Ränge der Liste sind nach wie vor von Hochschulen in den USA besetzt, darunter Harvard und Stanford auf Platz 1 und 2. Ausserhalb der USA schafften es nebst der ETH Zürich lediglich die Uni Cambridge, die University of Oxford sowie das University College London unter die ersten zwanzig besten der Welt.

Hohe Qualität der Hochschulen trägt zur Innovationskraft der Schweiz bei

Die hohe Qualität der Schweizer Hochschulen ist ein wesentlicher Grund, warum die Schweiz als innovativstes Land der Weltangesehen wird. Zum Factsheet Innovation Schweiz

Die Ausrichtung der Lehr- und Forschungsgebiete auf bestimmte Schwerpunkte hat den Schweizer Universitäten in verschiedenen Fachrichtungen hohes internationales Prestige eingebracht. Die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen Zürich (ETH Zürich) und Lausanne (EPFL) betreiben in Zusammenarbeit mit der internationalen Forschungsgemeinschaft Spitzenforschung auf höchstem Niveau. Sie sind bestrebt, Wissenschaftler von Weltruf zu gewinnen.

 

 

Studie: Wie Asiens Aufstieg westliche Wettbewerbsstrategien beeinflusst

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

Asiens Wirtschaft hat rasant an Fahrt aufgenommen. Das belegen etwa die wachsende asiatische Mittelschicht oder Chinas Bruttoinlandsprodukt, das heute noch hinter dem der USA liegt, zukünftig jedoch stark aufholen wird. Wissenschaftler der Saar-Uni haben nun untersucht, welche Relevanz dieser Bedeutungsanstieg für westliche Unternehmen hat. Sie haben Wirtschaftswissenschaftler, Fachjournalisten, Berater und Unternehmen aus Europa, Asien und Nordamerika befragt. Ihr Fazit: Asien wird nicht nur als Absatzmarkt bis 2030 immer wichtiger. Um den Anschluss nicht zu verlieren, sollten sich westliche Unternehmen auf diese Veränderungen einstellen und ihre Strategien überdenken.

In Asien wächst eine neue kaufkräftige Mittelschicht heran. So stehen bei ihr zum Beispiel Autos und Bekleidung westlicher Luxusmarken hoch im Kurs. Gleichzeitig dringen asiatische Unternehmen mit ihren Produkten auf die westlichen Märkte. Sie exportieren heute schon mehr Waren nach Europa und Nordamerika als umgekehrt. Der japanische Bekleidungshersteller Uniqlo konkurriert beispielsweise bereits mit den Modeketten H&M und Zara um die Kunden. „Asiatische Konsumenten werden in Zukunft ebenfalls die Trends setzen“, sagt Joachim Zentes, Direktor des Instituts für Handel & Internationales Marketing der Universität des Saarlandes. „Dass in westlichen Unternehmen bereits ein Umdenken stattfindet, zeigen zum Beispiel Kampagnen westlicher Modefirmen mit asiatischen Models.“ Gemeinsam mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern Victoria Lonnes und Dominik Meiser hat Zentes den asiatischen Einfluss auf westliche Unternehmen untersucht.

Die Saarbrücker Forscher haben für ihre Studie zunächst rund 50 Wirtschaftswissenschaftler, Fachjournalisten und Unternehmensberater aus Europa, Asien und Nordamerika befragt, wie sie die künftige wirtschaftliche Bedeutung Asiens einschätzen und mit welchen Veränderungen zukünftig zu rechnen ist. „Für die meisten steht fest, dass Asien die treibende Kraft der Weltwirtschaft sein wird, es wird einer der Absatzmärkte der Zukunft sein und somit auch die Weltwirtschaft beeinflussen“, fasst Victoria Lonnes die Ergebnisse der Expertenbefragung zusammen. Die Wirtschaftswissenschaftler haben anschließend 55 Unternehmen aus verschiedenen Bereichen wie dem Handel und der Konsumgüterindustrie befragt, wie sie zum Wirtschaftsmarkt Asien stehen. „Für rund 79 Prozent der befragten Unternehmen ist derzeit Europa der wichtigste Absatzmarkt. Es folgen Asien mit 50 und Nordamerika mit knapp 38 Prozent“, so Lonnes. „In den kommenden Jahren wird es eine Verschiebung geben, Asien wird für 69 Prozent der Unternehmen immer wichtiger werden. Europa erreicht nur noch circa 48 und Nordamerika 55 Prozent.“

Nach wie vor punkten europäische Unternehmen mit ihrer Qualität. „Hier haben asiatische Produktionsstätten oftmals noch ein Imageproblem“, sagt der Saarbrücker Wirtschaftswissenschaftler Dominik Meiser. Auch 2030 wird Europa als Produktionsstandort für rund 55 Prozent der befragten Unternehmen von Bedeutung sein. Langfristig wird sich allerdings die Qualität der in Asien produzierten Waren deutlich verbessern. Bereits heute investiert zum Beispiel die chinesische Regierung in die Ausbildung der Bevölkerung und damit auch in die Innovation und Entwicklung von Technik.

Um sich auf diesen Wandel vorzubereiten, raten die Saarbrücker Wirtschaftswissenschaftler westlichen Unternehmen zum einen, in ihren Strategien asiatische Bedürfnisse zu berücksichtigen oder mit asiatischen Unternehmen Kooperationen einzugehen. „Wichtig ist darüber hinaus, Trends rechtzeitig aufzuspüren“, so Zentes. Hier müssten Unternehmen künftig mehr Geld in die Hand nehmen, um reagieren zu können. Außerdem sollten sie in Forschung und Entwicklung investieren, um bei Innovationen nicht den Anschluss zu verlieren.

Die Studie „Marketing Shift towards Asia – Wie Asiens Aufstieg westliche Wettbewerbsstrategien beeinflusst“ ist abrufbar unter www.uni-saarland.de/lehrstuhl/zentes/aktuelles.html